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Frühzeitige Abreise aus Galenbeck…

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  Was sehr nett begonnen hatte, nahm leider unschöne Formen an. Im Nachhinein ist man –auch ich – oft klüger als zu Beginn und weiß, was schief gelaufen ist. Ich schwamm wieder einmal auf der Welle „Für alles gibt es eine Lösung, wenn man verständnisvoll und achtsam miteinander umgeht“. Und auch diesmal war ich sehr verständnisvoll und achtsam, was die Gefühle anderer betraf; bloß übersah ich dabei, dass ich wenig achtsam mit mir umging und zu undeutlich meine Grenzen formulierte, was zur Folge hatte, dass mir gegenüber wenig Verständnis und Achtsamkeit entgegen gebracht wurde. Ich konnte leider nicht rechtzeitig erkennen, dass es nicht genügt, andere zu schonen, wenn dabei ich selber Gefahr laufe, überfordert zu werden.

Das mag nun sehr allgemein klingen, und viel mehr will ich auch zu den Vorfällen in Galenbeck nicht berichten. Ein klein bisschen weiser bin ich nun, und ich hoffe, dass auch Felix dabei etwas Gutes für sich und sein Leben gelernt hat…

Am meisten tut mir leid, dass die Situation vollkommen eskaliert ist, als Luise zu uns nach Galenbeck kam. Luise war viele Wochen in Frankreich in einem kleinen Yoga- und Meditationszentrum als Karmayogi tätig, hatte dann in Paris schöne Tage mit Schwester und Nichte verbracht und anschließend hatte sie in Deutschland Freunde besucht, bevor sie sich auf den mühsamen Weg von Bielefeld über Hannover und Berlin zu uns nach Galenbeck gemacht hatte. Montagabend war es dann so weit: Nach drei Monaten der Trennung umarmten wir uns wieder. Ich freute mich auf eine ruhige und gemütliche Woche, in der wir unser gemeinsames Reisen gebührend feiern wollten.

Daraus hätte allerdings nichts werden können, wenn wir in Galenbeck geblieben wären. Auch ich hätte lieber ein für alle Beteiligten friedliches Ende gefunden, doch sah ich keine Möglichkeit, ohne dabei auf die Erfüllung meines Wunsches zu verzichten. Also entschied ich mich nach einer aufreibenden Auseinandersetzung für eine frühzeitige Abreise aus Galenbeck. Ein Woche früher als geplant packte ich meine Sachen in das Auto, schaffte es sogar Luises riesige Reisetasche unterzubringen – wir hatten ja nicht geplant zusammen weiterzureisen – und fuhren schließlich Mittwochnachmittag in Richtung Insel Rügen los. Also würde Luise doch noch die Ostsee kennenlernen…

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Stadtplatz Stralsund

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Stralsund

Unsere erste Station war die Hansestadt Stralsund, in der wir einen Zwischenstopp einlegten. Stralsund ist ein entzückendes kleines Städtchen mit vielen Backsteingebäuden, mit schmalen Straßen und einem schönen Hafen. Wir spazierten durch das Zentrum, aßen Eis, das nach original ostdeutschem Rezept hergestellt wurde und saßen noch ein Weilchen am großen Platz vor dem Rathaus, während die Sonne langsam unterging und das Rot der Backsteine in warmen Ton leuchten ließ. Felix zog sich die Schuhe aus und spielte wie einige andere Kinder in dem im Boden eingelassenen Springbrunnen, der in unregelmäßigen Abständen plötzlich eine Fontäne in die Höhe spuckte, der die Kinder kreischend oder lachend auswichen.

2014-06-19 13.12.18Die erste Nacht verbrachten wir in dem kleinen Ort im Südwesten Rügens, in Altefähr. Luise und ich schliefen im Dachzelt, Felix unten im Auto auf seiner Matratze. Am folgenden Tag brachen wir nach Sellin (berühmtes und nobles Ostseebad an der Côte d’Azur Ostdeutschlands) auf, um auf dem Friedensberg – ein Kraftort, den schon die alten Germanen genutzt hatten – unser inneres Gleichgewicht zu finden. Ob uns das gelungen ist, sei dahingestellt; auf alle Fälle hatten wir viel Spaß und konnten ruhig und entspannt unseren Weg fortsetzen….

Nun sind wir auf Jasmund, campen auf einem kleinen Campingplatz und lassen es uns gut gehen! Heute wollen wir auf den Königsstuhl und zu den berühmten Kreidefelsen Rügens.


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